Seit 2005 besteht die dezentrale Wohngemeinschaft der Stiftung Haus Lindenhof in Mutlangen schon. Und bereits kurz nach dem Einzug suchten die Betreuer den Kontakt zur örtlichen Feuerwehr. Wie sie überhaupt stark engagiert sind, die Bewohner der WG ins Gemeindeleben zu integrieren. Sei es mit Besuch der Musikprobe, der Mitfeier von Gottesdiensten in der St. Georgskirche, Besuch von Gartenfesten der örtlichen Vereine oder eben den Besuch bei der Feuerwehr. Bei diesem Thema geht es aber um mehr.
„Wir müssen den Bewohnern die Angst vor dem Unbekannten nehmen!“ so Betreuer Thomas Ilg. „Wenn es wirklich einmal zu einem Schadensereignis kommen sollte, ist es von großer Bedeutung, dass alle keine Berührungsangst voreinander haben.“ Deshalb besuchen die Betreuer mit den Bewohnern regelmäßig die Feuerwehr und diese macht regelmäßig Übungen in der Wohngemeinschaft.
So auch wieder in diesen Tagen. Zum ersten Mal waren dabei auch die Kameraden aus Durlangen mit eingesetzt. Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit, welche in der Verwaltungsgemeinschaft Schwäbischer Wald stark ausgebaut ist, sind solche gemeinsame Einsätze im Übungsprogramm fest verankert.
So rückten am Dienstagabend zwei Löschfahrzeuge, die Drehleiter und der ELW aus Mutlangen und ein Löschfahrzeug mit Atemschutzgeräteträgern aus Durlangen in Richtung Stauferweg aus. Der ganze Kellerbereich und kurz danach auch das Treppenhaus waren durch die Nebelmaschine total verqualmt. So drangen die Floriansjünger unter ihren Atemschutzmasken ins Gebäude ein, um den „Brand“ zu bekämpfen und die Bewohner aus ihren Wohnungen ins Freie zu holen. Da die Räume im Obergeschoss zwar rauchfrei, das Treppenhaus aber nicht begehbar war, mussten zwei Personen über die Drehleiter ins Freie gerettet werden.
„Für diese Rettung suchen wir immer diejenigen aus, welche am Unerschrockensten sind.“ bemerkt Betreuerin Corinna König. „Und so sehen die anderen, dass es nichts Schlimmes ist, in den Korb der Drehleiter zu steigen.“ Auch wichtig für den Ernstfall.
„Anschließend nach der Übung darf jeder der möchte und sich traut, mal ein paar Meter mit hochfahren. So nehmen wir ihnen die Angst vor diesem ungewohnten Gerät und den Feuerwehrleuten“, erklärt Martin Wahl, stellvertretender Kommandant und Organisator dieser Übung.
Nachdem alle Personen gerettet und an den Rettungsdienst übergeben sind, darf natürlich das gemeinsam Vesper aller im Garten der Wohngemeinschaft nicht fehlen. Denn auch die Liebe zu warmem Leberkäse und kalten Getränken bringt die Feuerwehrleute, die Betreuer und die Bewohner enger zusammen.
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