Nach zwei ausgefallenen Hauptversammlungen musste nun wegen dringend anstehender Wahlen und Verabschiedungen die Mutlanger Feuerwehr eine ebensolche durchführen. Kommandantenwahl, Wahl des Ausschusses sowie die Verabschiedung und Ehrung verdienter Mitglieder prägten neben den Rechenschaftsberichten einen ereignisreichen Abend.
Zwei aufeinanderfolgende Einsätze unterbrachen die Vorbereitungen auf die Hauptversammlung. Dennoch konnte rechtzeitig zu Beginn die aus coronabedingten Abstandsregeln zum Veranstaltungsort umfunktionierte Fahrzeughalle genutzt werden. Nach der Begrüßung legte Kommandant Daniel Hirsch seinen Rechenschaftsbericht zum Jahr 2021 vor. Ein selbstverlegtes Jahresheft hatte das Jahr 2020 bereits entsprechend abgehandelt. Vierundsechzig Einsätze deuten mit insgesamt eintausendsiebenhundert-neunundsiebzig Einsatzstunden auf ein arbeitsintensives Jahr 2021 hin. Neben zehn Brandeinsätzen, darunter zwei Großbränden, schlugen vor allem Unwettereinsätze zu Buche. Hier bewies das neue Logistikfahrzeug GW-L2 einmal mehr seine Vielseitigkeit und seinen Stellenwert in der Einsatztaktik. Mit zweiundsechzig Aktiven, darunter sechsunddreißig Atemschutzgeräteträger, sowie, Dank der zwei jährlich durch die Gemeinde finanzierten Ausbildungen, nun vierunddreißig Maschinisten mit C-Führerschein für die Großfahrzeuge, sieht der Kommandant seine Wehr gut aufgestellt. Zusätzlich bietet die neue Drehleiter ein erweitertes Einsatzspektrum. Am Löschfahrzeug LF 20 wurde die Pumpe generalüberholt, es wurden LED-Leuchten eingebaut und das Fahrzeug mit neuer Warnmarkierung versehen. Das Hochregallager wurde abgebaut und die gesamte Zusatzausrüstung auf leicht handzuhabende Rollcontainer verlastet. Sehr erfreut zeigte sich Daniel Hirsch über die Motivation der Mannschaft. Egal zu welcher Zusatzaufgabe: immer finden sich umgehend Mitglieder, bereit in ihrer Freizeit etwas für die Gesellschaft zu leisten. Besonders stolz äußerte er sich zu der Tatsache, dass nach Einsätzen die Aktiven ohne Aufforderung ganz selbstverständlich den Dienst erst dann beenden, wenn alles Gerät gereinigt und wieder einsatzbereit ist.
Intensive Ausbildung trotz Corona
Martin Wahl, stellvertretender Kommandant berichtete aus seinem Verantwortungsbereich. Immer, wenn es die pandemische Lage erlaubte, übte die Mutlanger Feuerwehr in Kleingruppen. Dies bedeutete für die Ausbilder einen erheblichen zeitlichen Zusatzaufwand, aufsummiert auf eintausendneunhundertzweiundzwanzig Übungsstunden. Besonders intensiv wurden mit dem neuen GW-L2 sowie der Drehleiter geübt. Für die Atemschutzgeräteträger wurde der Brandcontainer befeuert, die Absturzsicherungsgruppe konnte an einem Baustellenkran üben. Mit immerhin sechshundertfünfundachtzig Stunden konnten einige Fortbildungen durchgeführt werden: externe Drehleitereinweisung, Atemschutzlehrgang, Gerätewart Masken und Pressluftatmer, Notfalltüröffnung, Absturzsicherung und Rettung aus Höhen und Tiefen. Die beachtliche Anzahl von fünfundzwanzig Mitgliedern erhielt als Anerkennung für eine überdurchschnittliche Teilnahme an den Übungen ein Präsent überreicht.
Bürgermeisterin Stephanie Eßwein stellte heraus, dass auf ihre Feuerwehr immer Verlass sei. Auch bei kurzfristigen Anfragen der Gemeinde standen immer Freiwillige zur Verfügung: beim Fahrdienst anlässlich von Impfaktionen, beim Mutlanger Dorfsommer, bei der Radio 7 Aktion, am Volktrauertag und auch bei der Weihnachtsgrußaktion für Senioren. Auch die Beteiligung an Unternehmungen für das Ahrtal und jetzt für die Ukrainehilfe war beeindruckend. Die Vielzahl und Vielfalt der Einsätze verdeutliche die absolute Notwendigkeit einer gut ausgebildeten und entsprechend ausgestatteten Feuerwehr. Die Verantwortung der Gemeinde zeige sich in den bereits vorhandenen neuen Fahrzeugen sowie der erst kürzlich erfolgten Bestellung des Hilfeleistungslöschfahrzeugs HLF 10. Sicherheit für die Einsatzkräfte zu gewährleisten sei oberstes Gebot. Deshalb wird als nächstes die Ertüchtigung des Gerätehauses in den Blick genommen. Auf Grund der aktuellen weltpolitischen Entwicklung wird auch wieder ein Sirenenwarnnetz installiert.
Aussöhnung
Sowohl die Bürgermeisterin als auch der Kommandant hatten in ihren Grußworten betont, wie sehr sie die Anwesenheit des scheidenden Kreisbrandmeisters Otto Feil schätzen, hatte es doch in der Vergangenheit etliche Differenzen bei Beschaffungen gegeben. Der Kreisbrandmeister nahm ebenfalls Bezug auf die Höhen und Tiefen in der Beziehung, hob aber hervor, dass er verschiedenen Ansichten einen hohen Stellenwert zumesse , da sich darin auch Lebendigkeit und Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit widerspiegle. Deshalb sei er gerne nach Mutlangen gekommen, beglückwünsche ausdrücklich den guten Zustand des Fuhrparks, die Beteiligung am Sirenenprogramm, die Pläne für das Gerätehaus und sei beeindruckt von der herrschenden Motivation und Kameradschaft. Die Teilnahme am Leistungsabzeichen sei ein weiteres positives Zeichen. Er lud ein zur Teilnahme am Kreisfeuerwehr, erläuterte Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Digitalfunk und stellte das neue Zentrallager in Westhausen vor. Als Anerkennung erhielt Otto Feil einen Geschenkkorb von Daniel Hirsch überreicht.
Pandemiebedingt kurz waren die Beiträge der Kassiererin Silke D´Annunzio und von Schriftführer Sebastian Krieg. Jugendfeuerwehrwartin Verena Lakner bedauerte, dass sie und ihre elf Betreuer leider nur sehr beschränkt mit den einundzwanzig Jugendfeuerwehrmitgliedern in Kontakt stehen konnten. Hans Bader, Obmann der Alterswehr, konnte von nur einem Treffen berichten. Leider musste für die zweiundzwanzig Mitglieder plus die sieben Wittfrauen auch das anstehende zwanzigjährige Jubiläum ausfallen.
Wahlen und Ehrungen
Für alle intern zu vergebenden Funktionen standen Wahlen an. Kommandant Daniel Hirsch und sein zweiter Stellvertreter wurden bestätigt, Luis Schmid folgt auf Martin Wahl als erster Stellvertreter. In den Ausschuss wurden gewählt: Patrik Dziuba, Kai Goldbach, Christian Hieber, Eva Kienhöfer, Manfred Kienhöfer, Sebastian Krieg, Vera Lakner, Mickael Saali und Oliver Wagenblast. Weiterhin im Amt ist Silke D´Annunzio als Kassiererin, Manuel Novak und Stefan Wagenblast bleiben Kassenprüfer. Bei den Verabschiedungen erhielt Rainer Wagenblast ( s. gesonderter Beitrag ) eine hochemotionale Sonderehrung. Ebenfalls mit großen Dank wurden aus dem Dienst entlassen: Siegfried Krazer ( 38 Jahre Mitglied ), Rebekka Kujawski ( 16 Jahre ), Timo Lakner ( 34 Jahre ) und Alfred Müller ( 48 Jahre ). Als Neumitglieder seit der vorhergehenden Hauptversammlung wurden per Handschlag übernommen: Martin Gran, Jana Grimm, Daniel Hösl, Adrian Hofelich, Katrin Lappe, Petra Löwen, Mark Schuldt, Michael Seeger, René Waibel, Jakob Widmann sowie aus der Jugendfeuerwehr David Offenloch und Hannes Widmann. Weitere Ehrungen gab es für die Zugehörigkeit. 15 Jahre: Kevin Baumann, Sven Berger, Patrik Dziuba, Michael Krazer, Luis Schmid, Stefan Wagenblast, Florian Windschüttel. 25 Jahre: Markus Bareis, Markus Hartmann. 40 Jahre: Jürgen Berger, Thomas Schmid 1, Franz Widmann.
Beförderungen
Feuerwehrmann / -frau: Jana Grimm, Adrian Hofelich, Katrin Lappe, Petra Löwen, Mark Schuldt, Michael Seeger.
Oberfeuerwehrmann / -frau: Felix Fauser, Eva Kienhöfer, Pascal Krieg, Christopher Link, Simon Müller, Manuel Novak, Miriam Rein, Florian Wahl, Moritz Wahl.
Hauptfeuerwehrmann: Patrik Dziuba, Uwe Kienhöfer, Michael Krazer, Stefan Wagenblast, Timo Widmann, Florian Windschüttel. Oberlöschmeister: Mickael Saali. Hauptlöschmeister: Christian Hieber, Hagen Steeb.
Foto 1 Verabschiedungen: ( v.l.n.r. ) Kommandant Daniel Hirsch, Siegfried Krazer, Rebekka Kujawski, Alfred Müller, Bürgermeisterin Stephanie Eßwein
Foto 2 Führung: Bürgermeisterin Stephanie Eßwein, Kommandant Daniel Hirsch, 1. Stellvertreter Luis Schmid, 2. Stellvertreter Johannes Bader