Endlich, endlich wieder Gespräche von Angesicht zu Angesicht. Als „vulnerable Altersgruppe“ musste man zwangsläufig besonders zurückhaltend sein. Nun trafen sich die Mitglieder der Altersfeuerwehren aus Durlangen und Mutlangen im Mutlanger Gerätehaus zu höchst interessanten, aber auch zu Herzen gehenden Informationen über ein von der Kirchengemeinde St. Maria unterstütztes Hilfsprogramm und der damit verbundenen Indienreise.
Bereits seit 1991 besteht die Partnerschaft zwischen der katholischen Kirchengemeinde Wetzgau-Rehnenhof und dem Orden „Dienerinnen der Armen“. Von der deutschen Schwester Petra Mönnigmann 1969 in Indien gegründet, ist dieser römisch-katholische Frauenorden auf Grund seiner beeindruckenden Tätigkeit als „Orden päpstlichen Rechts“ höchstselbst vom Vatikan anerkannt. Das bemerkenswerte Ziel der Ordensarbeit ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Kein Verteilen von Almosen, sondern Armen zu helfen, ihrem Elend zu entkommen haben sich die mehr als sechshundert Schwestern als Lebensaufgabe gestellt. Verteilt über ganz Indien wirken sie in Waisenhäusern, Behindertenheimen, Kindergärten und Sozialstationen. Zielpersonen sind vor allem Behinderte, Waisen, Lepra- und Aidskranke. Besonderer Schwerpunkt bei ihrer Arbeit bildet dabei die Schul- und Berufsausbildung benachteiligter Kinder. So wurde beispielsweise die Taubstummenschule „Don Bosco“ für über einhundert Kinder aufgebaut, an der diese bis zur erfolgten Berufsausbildung fürsorglich betreut werden.
Seit 1991, also mehr als drei Jahrzehnten existiert bereits die Partnerschaft zwischen der Kirchengemeinde St. Maria und den Dienerinnen der Armen. Ganz aktuell ist die geplante Gründung eines Konvents hier vor Ort in Rehnenhof/Wetzgau. Vier Schwestern, zwei davon zur Ausbildung, sollen eine Tätigkeit am Stauferklinikum aufnehmen. Zur Zeit läuft die Suche nach einer geeigneten Unterkunft. Die Vergangenheit ist geprägt von vielen Aktionen. Beim jährlichen „Eine-Welt-Markt“, beim Verkauf selbstgestalteter Osterkerzen, bei weiteren Veranstaltungen wurde jeweils ausführlich über unterstützte Projekte informiert. Mit dem gesammelten Geld konnte so manch gutes Werk gefördert werden. Eine Delegation aus der Gemeinde hat sich im Jahr 2019 persönlich ein Bild von diesem segensreichen Werk machen und eindrucksvolle, bestätigende Zeugnisse liefern können. Die Generaloberin, Schwester Emestina, bestätigte anlässlich ihres ersten Deutschlandbesuchs im Mai dieses Jahres durch ihren persönlichen Besuch in der Gemeinde die Bedeutung der hier so tatkräftigen Eine-Welt-Gruppe. Gezielt gefördert wird die St. Marian School in Bakkalam, eine Schule für geistig und körperlich behinderte Kinder. Für den Internatsschulbetrieb einer Klasse werden die Mittel für Nahrung, Kleidung und die medizinische Betreuung bereitgestellt. Da die Eltern dieser Kinder in völliger Armut leben, können sie ihre Kinder in keinster Weise unterstützen, geschweige denn ihrer Bedürfnisse entsprechend aufziehen. So bewirkt jeder Euro, der die Schwestern in ihrem auffälligen orangefarbenen Habit unterstützt, ein menschenwürdiges Dasein für diese benachteiligten Kinder. In diesem Sinne wirken soll auch die Geldspende, die Obmann Hans Bader und Organisator Hermann Lang an Hubert Hiller und Alexander Wurst von der Gemeinde St. Maria im Namen der beiden Altersfeuerwehren überreichten.