Dreiundzwanzig Gäste aus Waidbruck in Südtirol waren erwartungsfroh nach Mutlangen angereist. Es galt im Rahmen eines Kameradschaftsabends das Jubiläum der fünfunddreißigjährigen Freundschaft zwischen den beiden örtlichen Freiwilligen Feuerwehren zu begehen und diese Verbindung weiter zu festigen.
Erster Programmhöhepunkt war die extra auf diesen schon länger anvisierten Begegnungstermin aufgeschobene Fahrzeugweihe der neuen Mutlanger Drehleiter. Hierüber wurde schon an anderer Stelle ausführlich berichtet. Zentrales Ereignis war dann der in der festlich geschmückten Fahrzeughalle durchgeführte Kameradschaftsabend mit der gesamten Feuerwehrfamilie. Eingestimmt und anfänglich begleitet wurde die Festgemeinde mit der stimmungsvollen Musik der „Blosbagasch“, bei der ehemalige und aktive Feuerwehrler mitspielen.
Standesgemäß eröffnete Kommandant Daniel Hirsch den Reigen der kurzen Redebeiträge. Zunächst galt sein Dank allen Helfern, die diesen Abend durch ihren Einsatz erst ermöglichten. Die schon so lang währende Partnerschaft der beiden Wehren bedinge, dass ein nicht unerheblicher Teil der Mitglieder zu deren Beginn noch gar nicht geboren waren bzw. noch in den Kinderschuhen steckten. Im Laufe der Jahre haben sich direkte Freundschaften entwickelt, die weit über die offiziellen Termine hinaus durch persönliche Begegnungen belebt werden. In seiner Eigenschaft als Kommandant werde er genauso wie seine Vorgänger Rainer Wagenblast und Hans Bader auch zukünftig diese Freundschaft pflegen. Als Zeichen der Verbundenheit und zur Erinnerung überreichte Daniel Hirsch eine Bildergalerie mit Schnappschüssen gemeinsamer Erlebnisse an den Waidbrucker Kommandanten Lukas Gröber. Ob dieses Geschenks sehr erfreut bestätigte Gröber die Worte seines Mutlanger Kollegen. Er selbst sei mit dieser Freundschaft aufgewachsen. Sie war da, gehörte einfach zum Feuerwehrleben dazu. In seinem Amt werde er sehr gerne diese Beziehung pflegen und vertiefen. Folglich sprach er schon jetzt die Einladung zum Vierziger-Fest aus, allerdings wünsche er sich in der Zwischenzeit weitere Begegnungen auf verschiedensten Ebenen. Als Gastgeschenk führte er einen „Drehleiter-Wagen“ Waidbrucker Art vor, der statt der Leiter mit verschiedensten Köstlichkeiten für ein Mitternachtsbuffet gefüllt war.
Bürgermeisterin Stephanie Eßwein freute sich über den von ihrer Feuerwehr vorbereiteten Festabend und wünschte sich viele ungezwungene und freundschaftliche Gespräche. Persönlich freue sie sich besonders, dass auch Bürgermeister Philipp Kerschbaumer angereist sei. So könne die Partnerschaft auch auf Gemeindeebene weiterentwickelt und vertieft werden. Für ihren Bürgermeisterkollegen hatte sie sogleich eine wichtige Aufgabe: er sollte das von ihr zum Festabend gespendete Fässchen Bier anstechen. Philipp Kerschbaumer meisterte diese Aufgabe souverän. Er erzählte, dass auch er ungefähr zu Beginn der Partnerschaft geboren wurde und sehe nun deren kraftvolle Weiterentwicklung als seine Zukunftsaufgabe.
Rückbesinnung auf den Beginn der Freundschaft erwirkte Ehrenkommandant Hans Bader mit seiner Schilderung des ersten Zusammentreffens. Bei einer nicht ungefährlichen Havarie mit dem Mannschaftstransporter sprangen Waidbrucker Kameraden hilfreich zur Seite. Als weitere Zeitzeugen präsentierte er Hermann Lang und Klaus Vogel aus Mutlangen sowie Norbert Merler aus der Südtiroler Partnergemeinde. Auf großes Interesse stieß anschließend eine Bilderschau über die vielen Begegnungen in den vergangenen Jahrzehnten. Zum krönenden Abschluss geriet dann das mit viel Liebe vorbereitete Mitternachtsvesper mit leckeren Südtiroler Spezialitäten.