Mit dreißig Einsätzen war das vergangene ein eher ruhiges Jahr. Doch mit der Einführung der neuen Drehleiter, einem besonderen Jubiläum, mit vielfältigen Unternehmungen der Jugendfeuerwehr sowie intensivem Übungsgeschehen gestaltete sich 2022 als sehr abwechslungsreich für die Freiwillige Feuerwehr Mutlangen.
Nach der besonderen Begrüßung für Bürgermeisterin Stephanie Eßwein und die beiden Ehrenkommandanten Hans Bader und Rainer Wagenblast richtete Kommandant Daniel Hirsch seinen Blick auf das Einsatzgeschehen. Die sechzig Mitglieder der Einsatzabteilung rückten zu dreißig Alarmen aus. Bei sieben Brandereignissen und sechs Brandmeldeanlagen überwog der Bereich der sogenannten Technischen Hilfe, darunter auch wieder drei Patientenrettungen über die Drehleiter. Besonders bewährt habe sich die Beschaffung des Kommandowagens für den Zugführer vom Dienst, war doch dieser jeweils sehr schnell vor Ort und konnte die Einsatzleitung übernehmen. Durch Eigenleistung konnte zudem der Mannschaftstransportwagen mit einer neuen Sondersignalanlage mit Durchsagemöglichkeit bestückt werden. Ebenfalls durch die Elektro-Spezialisten eingebaut wurde eine hauseigene Brandmeldeanlage. Ein besonderes Lob sprach der Kommandant an die Drehleitermaschinisten aus, die sich ausgiebig mit der Bedienung des neuen Rettungsgeräts befasst haben. Bezüglich des bestellten Hilfeleistungslöschfahrzeugs ist der Sachstand der, dass mit dem Hersteller Detailabsprachen stattfanden. Die Auslieferung wird wohl erst in 2024 erfolgen. Herzlichen Dank sprach Daniel Hirsch aus an den Förderverein, welcher u.a. den neuen Bildschirm im Lehrsaal gesponsert hat.
Übungsvielfalt und Fortbildungen
Luis Schmid, stellvertretender Kommandant und verantwortlich für Aus- und Weiterbildung stellte besonders die hohe Übungsbereitschaft heraus. Die siebenundfünfzig angebotenen Regelübungen und die siebzehn zusätzlichen Sonderübungen erfuhren eine erfreulich hohe Beteiligungsquote. So erhielten immerhin fünfundzwanzig Einsatzkräfte eine Anerkennung für überdurchschnittlichen Übungsbesuch. Insgesamt wurde die Gesamtsumme von eintausenddreihundertsechsundneunzig Übungsstunden erreicht. Lius Schmid erwähnte beispielhaft die durchgeführten Planspiele, die Erprobungen im Brandcontainer, die Drehleiterausbildung, eine Großübung mit dem Roten Kreuz sowie die Praxistage im Rahmen der Notfallsanitäterausbildung. Zusätzlich mehr als zweihundert Stunden übte die Sondergruppe „Einfache Rettung aus Höhen und Tiefen“. Auch die Stunden der Mitglieder der „Technischen Einsatzleitung Schwäbischer Wald“ sind nicht eingerechnet.
Am Standort in Mutlangen wurde wieder ein Grundausbildungslehrgang durchgeführt, acht Mitglieder besuchten zudem den Lehrgang zum Sprechfunker. Mit den Kursen „Absturzsicherung“ und „Einfache Rettung aus Höhen und Tiefen“ qualifizierten sich weitere Einsatzkräfte. Für dieses zunehmend bedeutender werdende Thema stehen nun mit Kai Goldbach und Daniel Hösl zwei interne Ausbilder bereit.
Wechsel des Leitungsteams der Jugendfeuerwehr
Vera Lakner, nach zehn erfolgreichen Jahren scheidende Leiterin der Jugendfeuerwehr, berichtete von den vielfältigen Aktivitäten der Jugendabteilung mit ihren vierundzwanzig Mitgliedern und dem zwölfköpfigen Betreuerteam. Neben den sechzehn Übungsabenden beteiligten sich die Jugendlichen beim Neujahrsempfang, an der Dorfputzete, beim Gartenfest, mit Spielstraßen am Dorffest und am Kinderferienprogramm, bei der Drehleiterweihe mit Kameradschaftsabend, bei den „Lichter des Friedens“ sowie an der „Lebendigen Krippe“. Höhepunkte intern waren die stimmungsvolle Weihnachtsfeier, der eigene Berufsfeuerwehrtag, die „Löschunterstützung“ am Berufsfeuerwehrtag in Göggingen und natürlich die großartige Feier „Fünfzig Jahre Jugendfeuerwehr Mutlangen“ mit dem sehr gelobten Stationenlauf. Ein besonderes Projekt war durch Vermittlung von Kamerad René Waibel der Bau eines Schlauchwicklers in der Werkstatt der ZF in Alfdorf. Nachdem auch Benjamin Baumann und Florian Wahl ihre Ämter als stellvertretende Jugendleiter beenden, besteht die neue Führung aus Eva Kienhöfer als Leiterin und ihren Stellvertretern Petra Löwen und Oliver Wagenblast.
Mit dreiundzwanzig ehemaligen Einsatzkräften und sieben zugehörigen Witfrauen stellt sich die Altersfeuerwehr als recht beachtliche Abteilung innerhalb der Gesamtwehr dar. Pandemiebedingt noch zurückhaltend, konnten doch, wie Obmann Hans Bader berichtete, vier Termine wahrgenommen werden: Diavortrag “Dienerinnen der Armen“, Kreisfeuerwehrtag, Drehleiterweihe mit Kameradschaftsabend und Weihnachtsfeier. Bürgermeisterin Stephanie Eßwein zeigte sich äußerst angetan über die hohe Übungsbeteiligung und die weiteren Aktivitäten der Gesamtwehr. Für das Gemeindeleben absolut gelungene und herausragende Höhepunkte des vergangenen Jahres waren das Jubiläum der Jugendfeuerwehr und das Begehen der fünfunddreißig Jahre währenden Freundschaft mit der Partnerwehr aus Waidbruck. Die Feuerwehr sei immer vorbildlich zur Stelle, wenn Gemeinde und Bevölkerung Hilfe benötigen. Gerade in diesen Zeiten, in denen sich Gemeinderat und Verwaltung gezwungenermaßen intensiv mit Krisenvorsorge und mit Krisenbewältigung befassen müssen, fallen der Feuerwehr wichtige Aufgaben zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens zu. In diesem Zusammenhang zu sehen ist auch die im Laufe des laufenden Jahres erfolgende Bestandsuntersuchung des bald vierzig Jahre alten Gerätehauses.
Neueintritte, Beförderungen und Ehrungen
Mit Sven Seidenberger wechselt wieder ein Mitglied aus der Jugendfeuerwehr zur Einsatzabteilung. Zusätzlich wurden Sandro Alvarez Vaas und Luca Schirle als Quereinsteiger per Handschlag vom Kommandanten aufgenommen. Ihre Beförderung zum Feuerwehrmann erhielten Hannes und Jakob Widmann, Karlheinz Schilling ist jetzt Oberfeuerwehrmann. Als Hauptfeuerwehrmann tituliert werden nun Kai Goldbach und Oliver Link. Markus Hartmann ist jetzt Hauptlöschmeister. Für fünfzehn Jahre Feuerwehrdienst geehrt wurden Kai Goldbach und Uwe Kienhöfer, Kommandant Daniel Hirsch ist schon fünfundzwanzig Jahre im Ehrenamt tätig. Das Ende der Hauptversammlung beschloss eine besondere Ehrung: Martin Wahl wurde für seine sechsjährige Dienstzeit als stellvertretender Kommandant mit einem Geschenkkorb und anerkennendem Applaus bedacht.