Wie jeder Verein lebt auch eine Feuerwehr durch die Menschen, die sich für die Gemeinschaft einbringen. Aus diesem Grund standen bei der diesjährigen Hauptversammlung der Mutlanger Feuerwehr neben sachlichen Inhalten besonders die Leistungen der Mitglieder der Einsatzabteilung im Mittelpunkt.
Ganz besonders herzlich begrüßte Kommandant Daniel Hirsch Bürgermeisterin Stephanie Eßwein, zum ersten Mal bei der Feuerwehrhauptversammlung dabei. Er bescheinigte ihr, sich von Anfang an sehr engagiert und aufgeschlossen mit den Belangen der Feuerwehr zu beschäftigen, ebenso wie die beiden anderen Gäste, Hauptamtsleiter Wolfgang Siedle und Kämmerer Friedrich Lange. Daniel Hirsch führte aus, dass die neunundsechzig Aktiven bei den zweiundvierzig Einsätzen insgesamt mehr als 1400 Stunden leisteten. Schwerpunkt bildeten siebzehn Unwettereinsätze in Mutlangen und Gmünd, aber auch neun Brände waren zu verzeichnen. Dabei wurde zweimal Überlandhilfe geleistet, zum einen beim Brand der Flüchtlingsunterkunft in Ruppertshofen und zum anderen beim Norma-Brand in Gmünd. Bei weiteren sechzehn Alarmierungen brachte die Wehr die erforderliche Hilfe. Das Engagement der Truppe zeige sich sehr deutlich in der hohen Zahl sehr schnell einsatzbereiter Mitglieder. Zu jeder Zeit rücken Drehleiter, Löschfahrzeug und Kommandowagen meist bereits vier Minuten nach der Alarmierung vom Gerätehaus ab.
Martin Wahl, stellvertretender Kommandant und verantwortlich für die Ausbildung, listete fast 1700 Übungsstunden auf, die von den Führungskräften bei einundvierzig regulären und weiteren siebzehn Sonderübungen angeboten wurden. 838 Stunden absolvierte Fortbildung bei verschiedensten Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene bedeuten aktuelles Wissen und Können für die Umsetzung im Ernstfall. Besonders die Lehrgänge Atemschutzgerätewart, Realbrandausbilder, Gerätewart und Drehleiterausbilder ermöglichen eine gezielte Ausbildung und qualifiziertes Handling der Gerätschaften am Standort und zeugen von hoher Kompetenz. Aus kameradschaftlicher Sicht wichtig war das Erringen des silbernen Leistungsabzeichens unter der Führung von Ansgar Hinderberger.
Zukunftsweisende Planung im Fokus
Kommandant Daniel Hirsch verwies auf die umfangreiche Planungsarbeit zur Umsetzung des Feuerwehrbedarfsplanes auf der Grundlage des neutralen Gutachtens. Gemeinderat und Verwaltungsspitze waren ins Feuerwehrhaus geladen, um vor Ort die dringlichen und notwendigen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Schlagkraft und Einsatzfähigkeit aufzuzeigen. Zwischenzeitlich wurden fristgerecht durch die Gemeinde die Zuschussanträge für das Logistikfahrzeug GW-L2 und die Drehleiter eingereicht. Bezüglich des in seiner Funktion nicht mehr zeitgemäßen und zu beengten Gerätehauses hat die Feuerwehr ein Konzept erarbeitet, das nun von Fachleuten geprüft werden muss und hoffentlich möglichst bald in Angriff genommen werden kann.
Stellvertretender Jugendfeuerwehrwart Sven Berger skizzierte im Überblick die vielfältigen Tätigkeiten der Nachwuchsabteilung. Die acht Betreuer boten den zweiundzwanzig Jugendlichen an neunzehn Übungsabenden und zusätzlich fünfzehn Veranstaltungen wie beispielsweise Zeltlager, Kegelturnier, Weihnachtsfeier oder Berufsfeuerwehrtag ein abwechslungsreiches Programm. Und dies zusätzlich zum sonstigen Übungs- und Einsatzdienst. Ein Engagement, welches in mehreren Redebeiträgen besonders hervorgehoben und gewürdigt wurde. Hans Bader, Ehrenkommandant und Obmann der Altersabteilung nahm Bezug auf den sich ankündigenden Generationswechsel durch das hohe Durchschnittsalter. Deshalb sei es weiterhin äußerst wichtig, die bewährte Integration der Witwen fortzuführen im Sinne einer allumfassenden Kameradschaft und Gemeinschaft.
Bürgermeisterin beeindruckt vom Gemeinschaftsgeist
Der erste Auftritt von Stephanie Eßwein als Bürgermeisterin und damit Kraft Amtes Chefin der Feuerwehr bei der Vollversammlung ihrer Wehr bestätigte bisherige Eindrücke von Aufgeschlossenheit und Verständnis für Feuerwehrbelange. Brandschutz und Hilfeleistung seien Pflichtaufgaben der Gemeinde. Hier erlebe sie Menschen, die aus tiefer innerer Überzeugung mit beispielhafter Einstellung zur Heimatgemeinde jederzeit bereitstehen, Hilfe zu leisten. Es ist eine Frage des Charakters und sie sei beeindruckt, wie hier weit über das Übliche hinaus Dienst geleistet würde. Beispielhaft sei auch das Engagement bei Veranstaltungen der Gemeinde. Auch die Existenz des Fördervereins spreche für die vorbildliche Gemeinschaft.
Neu aufgenommen aus der Jugendfeuerwehr wurde Lea De Ritis. Schon sehr vertraute Gesichter sind Stefan Lakner und Dominik Nusser. Beide sind Mitglieder anderer Feuerwehren, beruflich aber in Mutlangen tätig. Als sogenannte Tagesausrücker sind sie voll dabei, nehmen zusätzliche Übungen in Mutlangen gerne auf sich. Die Firmen Ospa und Edeka Knauerhase stellen dankbarerweise beide im Alarmfall frei. Aus beruflichen Gründen stellte Thomas Sorg seinen Platz im Ausschuss zur Verfügung. Durch Auslosung bei Stimmengleichheit rückt nun Eva Kienhöfer nach.
Beförderungen und Verabschiedung
Zahlreiche Beförderungen auf Grund geleisteter Dienstzeit bzw. durch erfolgreiche Lehrgangsbesuche wurden durch den Kommandanten und die Bürgermeisterin vorgenommen. Zur Feuerwehrfrau bzw. Feuerwehrmann ernannt wurden Vinzent Brenner, Felix Fauser, Nico Kielwein, Eva Kienhöfer, Pascal Krieg, Christopher Link, Simon Müller, Manuel Novak, Miriam Rein, Michelle Saali, Andre Schön, Florian und Moritz Wahl sowie Felix Widmann. Oberfeuerwehrmann sind nun Uwe Kienhöfer, Michael Krazer und Timo Widmann. Den Dienstgrad Hauptfeuerwehrmann bekleiden nun Benjamin Baumann, Manfred Kienhöfer, Sebastian Krieg, Vera Lakner und Thomas Sorg. Befördert zum Oberlöschmeister wurde Markus Hartmann, Hauptlöschmeister sind nun Markus Bareiß und Tim Hölldampf und Ansgar Hinderberger ist nun Oberbrandmeister.
Eine würdevolle und emotional tief bewegende Verabschiedung erfuhr Siegfried Debschütz, der altersbedingt mit fünfundsechzig aus der Einsatzabteilung ausscheiden musste. Mit dem Modell 65+ wird er aber weiterhin einige Funktionen bei der Mutlanger Feuerwehr wahrnehmen. Für überdurchschnittlichen Übungsbesuch erhielten noch elf Mitglieder Gutscheine als Anerkennung, bevor es dann zum gemütlichen Teil der Veranstaltung überging.
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