Das schwäbische Nationalgebäck, die Brezel, und der gute Wein der Remstalwinzer bildeten die geschmacklichen Höhepunkte des Jahresausfluges der Altersfeuerwehren aus Durlangen und Mutlangen. Weiterlesen
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Auf der schönen wasserarmen Donau
Einen vom Busunternehmen Eisenmann hervorragend organisierten Ausflug nach Regensburg und in das dortige Umland erlebte die Mutlanger Feuerwehrfamilie. Bei herrlichem Herbstwetter reihten sich die Erlebnisstationen aneinander wie Perlen auf einer Schnur. Weiterlesen
Mutlanger Altersfeuerwehr besuchte die Senf-Manufaktur in Schorndorf-Miedelsbach
Zu einem interessanten Halbtagesausflug in die Senf- und Feinkostmanufaktur „Maier’s Genuss“ in der Daimler Geburtsstadt Schorndorf hatte der Obmann der Altersfeuerwehr und Ehrenkommandant Hans Bader die Mitglieder mit Partnerinnen sowie die Witwen der verstorbenen Feuerwehrkameraden eingeladen.
Nach einem Begrüßungslikör in der Manufaktur nahm die Produktionschefin Carola Maier ihre Gäste mit auf einen Ausflug durch die fast 2000 Jahre alte Geschichte der Senfherstellung.
Dabei erfuhren sie dass bereits die Chinesen vor mehr als 5.000 Jahren verschiedene Senfarten kultiviert und diese nicht nur als Gewürz, sondern auch als Arznei- und Heilmittel für äußere sowie innerliche Anwendungen genutzt haben. Als Heilpflanze wird jedoch fast nur der Schwarze Senf genutzt. Im Zuge seiner Verbreitung nach Europa entstanden immer mehr Rezepturen, so dass der Senf auch in der heutigen Naturheilkunde nicht mehr wegzudenken ist. Schon in der Antike wusste man, dass ätherische Senföle (Glucosinolate) den Verdauungsprozess in Schwung bringen und zur inneren Reinigung beitragen. Auch kannte man die antibakterielle Wirkung dieser Öle, die diverse Keime, Hefepilze und Krankheitserreger bekämpfen. So wurde Senf beispielsweise gegen Läuse, bei Schlangenbissen, bei Haarausfall und als Aphrodisiakum bei Männern genutzt. Der Rauch von verbrannten Senfblättern konnte angeblich auch Schlangen vertreiben. Im 1. Jahrhundert behandelte der griechische Arzt und Pharmakologe Pedanios Dioscurides sogar Patienten, die an Hysterie oder Beulenpest litten, mit Senf-Rezepturen. Sehr früh war bekannt, dass man Senfkörner zermahlen und mit Öl mischen kann, um sich mit der entstehenden Paste einzureiben. Diese Paste fördert die Durchblutung der Haut und der darunter liegenden Organe. Heute noch werden Senfpflaster- und wickel als schnell wirkende Hausmittel geschätzt und bei rheumatischen Beschwerden, Ischias, Hexenschuss, sonstigen Verspannungen, akuten inneren Entzündungen (z.B. Rippenfell-, Lungen-, Herzbeutel- und Gelenkentzündungen) sowie bei Nerven- und Kopfschmerzen genutzt. Fußbäder mit Senf haben sich bei Kreislaufstörungen und kalten Füßen bewährt. Auch bei leichten Erkältungen, akuten Bronchitiden, Nasennebenhöhlenentzündungen und Infekten der Harnblase wirkt er entzündungshemmend. Im Jahr 1967 konnte man am Max-Planck-Institut für Ernährungsphysiologie wissenschaftlich nachweisen, dass durch Senf der Speichelfluss und die Magensaft-Produktion angeregt werden, was wiederum appetitanregend wirkt und auch die Verdauung schwerer Speisen erleichtert. Moderne Ernährungswissenschaftler haben zwischenzeitlich sogar nachgewiesen, dass Senf regulierend auf den Blutdruck wirkt sowie entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Zudem konnten Wissenschaftler die antibakterielle Wirkung von Senfölen (Glucosinolate) belegen, welche dem Wachstum verschiedener Viren, Bakterien und Pilze hemmend entgegenwirken. Das Senföl bildet sich jedoch erst, wenn Senfmehl mit Wasser vermischt und so ein chemischer Prozess in Gang gesetzt wird. In dem daraus entstandenen Gemisch wird wiederum Glykosid Sinalbin als sekundär Pflanzenstoff freigesetzt, der die heilende Wirkung und auch den scharfen Geschmack bewirkt. Senföle sind also pflanzliche Antibiotika, die im Gegensatz zu den heutigen Antibiotika nachweislich weder Magen und Darmflora beeinträchtigen, noch bakterielle Resistenzen entwickeln.
Im September 2011 sorgten die Ergebnisse einer Studie an der Freiburger Universitätsklinik für weltweite Aufmerksamkeit. Man hat herausgefunden, dass der regelmäßige Konsum von scharfem Senf Krebs hemmend wirkt und so das Krebsrisiko gemindert werden kann. Bei der Studie aßen die Probanden täglich 20 Gramm scharfen Senf. Dann wurde ihnen Blut abgenommen und dieses mit krebsauslösenden Stoffen versetzt. Man konnte tatsächlich feststellen, dass die weißen Blutkörperchen von den Probanden, die vorher scharfen Senf konsumiert hatten, viel besser mit diesen gefährlichen Substanzen umgehen konnten, als die von Probanden ohne Senfkonsum. Ursächlich für diese Wirkung sind die sekundären Pflanzenstoffe. Man hat auch festgestellt, dass scharfer Senf deutlich besser wirkte als süßer Senf. Je schärfer also der Senf, desto höher der Anteil der Senföle und desto besser die Krebsvorbeugende
Anschließend an diese Einblicke in die Geschichte des Senfes konnten die Besucher den Mitarbeiterinnen bei der Senfproduktion über die Schulter schauen und miterleben, wie aus frisch geschroteten Senfkörnern, natürlichen Gewürzen oder Kräutern, Essig und klarem Wasser ein leckerer Senf entsteht frei von künstlichen Aromen und Konservierungsmitteln.
Rund 25 verschiedene Sorten stellt Maier’s Genuss nach überlieferten Rezepten mit frischen Zutaten aus der Region her, die natürlich auch alle probiert werden dürfen. Die Auswahl reicht von Apfel-, über Balsamico-Honig bis hin zum Tomatensenf. Da war für jeden Geschmack etwas dabei, ebenso bei den individuell ausgetüftelten Kräutermischungen für Dips und Brotaufstriche oder den verschiedenen Likören und Essig-Sorten.
Hans Bader bedankte sich am Schluss der eindrucksvollen Führung bei Frau Maier für die fachkundige Führung und beim Feuerwehrkameraden Hermann Lang für die Organisation des interessanten und informativen Halbtagesausfluges.
In gemütlicher Runde fand der Ausflug im „Florian“ in Mutlangen bei Kaffee und Kuchen seinen Abschluss.
Zwischen Partymeile und Speicherstadt
Mutlangen SD. Ein viertägiger Ausflug führte die Mutlanger Feuerwehr in die Hansestadt Hamburg. Gut gelaunt eroberten die Ausflügler sowohl das im Wandel begriffene St. Pauli als auch das moderne Hamburg, das sich mit seinen neuen architektonischen Glanzstücken durchaus mit anderen europäischen Metropolen messen kann.
Sehr früh am Morgen startete der Bus der Firma Schlienz vom Gerätehaus aus gen Norden. Da nur in den südlichen Bundesländern Feiertag war, verdichtete sich der Verkehr je nördlicher die Reisegesellschaft kam und die Hansestadt entpuppte sich als Staustadt. Trotzdem wurde am Spätnachmittag das Hotel erreicht und das Abendessen war vorzeitig bereit. So konnten die Helene- Fischer- Konzertbesucher ebenso wie die Musicalfreaks frisch gestylt zum Kulturgenuss starten, während die restliche Gruppe mit der ersten Eroberung des nahegelegenen St. Pauli begann. Grandios der Blick aus dem zwanzigsten Stock der Bar des „Riverside“ über den Hafen, interessant das vielfältige Angebot an den Ständen des Spielbuden-platzes. Ausklang dann in einer irischen Kneipe bei Livemusik.
Der zweite Tag begann mit einer Stadtführung zunächst mit dem Bus durch Altona, die Elbchaussee entlang, über die Köhlbrandbrücke, durch verschiedene Hafenbereiche mit imposanten Container- und Werftanlagen zur neuen Hafencity. Natürlich sticht die Elbphilharmonie heraus, aber nicht nur hier wird der Wandel zur „gläsernen Metropole“ deutlich. Gegensätzlich, aber genauso beeindruckend zeigten sich die Bauten der Speicherstadt im Backsteinstil. Alleinstellungsmerkmal für eine deutsche Großstadt sind natürlich die Binnen- und Außenalster mit den Fleeten in Richtung Elbe. Wie sehr Wasser, das in das Leben der Bewohner einbezogen und zugänglich ist, bereichernd wirkt, erleben wir gerade auch in Gmünd. Der fußläufige Teil der Stadtführung endete am Rathaus, einem Prunkbau mit 647 Räumen. Ein besonderes Flair bot das Mittagessen in den Arkaden entlang des Alsterfleets. Wer die überdachten Einkaufstempel, derer Hamburg sich rühmt, nicht so mag, findet zwar in der Umgebung des Gänsemarktes teure Läden, aber es fehlt etwas die Atmosphäre der Fußgängerzonen anderer Städte.
Die mit Spannung erwartete Führung durch St. Pauli startete am frühen Abend unter dem Motto „Stöckelschuh und Heilsarmee“ und bestätigte bisher schon gewonnene Eindrücke: St. Pauli ist nicht mehr das, als was es gerne noch verkauft wird. Der Kiez löst sich auf, die Theater, Clubs und Etablissements alter Prägung verschwinden. Die Herbertstraße besteht zwar weiterhin und Sex verkauft und bietet sich sichtbar an. Aber ansonsten mutieren die Reeperbahn und das Umfeld immer mehr zur Partymeile ähnlich wie angesagte Viertel in anderen deutschen Großstädten. Die vielen als „Transen“ verkleideten Stadtführer können dieses Entwicklung zwar bedauern, aber der Zug ist schon in eine andere Richtung abgefahren. Während nach einem gemeinsamen Abendessen sich einige doch wieder ins Partyleben stürzten, genossen andere das Strandfeeling an den zahlreichen Sandstrandbars am Elbufer zwischen Fischmarkt und Landungsbrücken.
Von den Landungsbrücken aus startete dann am folgenden Morgen die Barkassenfahrt durch den Hafen. Ein launiger Kapitän erzählte so manches Seemannsgarn und schipperte auf seiner Tour auch an den beiden gerade am Kai liegenden, beeindruckend großen Kreuzfahrtriesen vorbei. Die anschließende Freizeit nutzten fast alle zum Besuch der Speicherstadt, insbesondere wurden die Kaffeerösterei und das Gewürzmuseum aufgesucht. Spätnachmittags fuhr der Bus die Reisegesellschaft über die noblen westlichen Elbvororte zur Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm-Höft“. Schiffe über 1000 Großtonnen werden dort mit Nationalhymne und Flagge begrüßt. Leider fuhr an diesem Samstagnachmittag kein großes Schiff vorbei, dafür schmeckten Eis und Kuchen im „Schulauer Fährhaus“ ausgezeichnet. Auch das Abendessen im „Hamburger Veermaster“ mundete. Danach wurde nochmals nach Lust und Laune die Reeperbahn erobert. Zwischendurch meldeten die Handys Hochwasseralarm in Mutlangen und Pfersbach, abgearbeitet durch die zu Hause gebliebenen Kameraden.
Früh am Morgen stand natürlich der Fischmarkt im Programm. Ein gut vermarkteter Touristenmagnet mit einigen bekannten Marktschreiern, lebenden Tieren und Fischbrötchen. Ansonsten gab`s Obst, Gemüse und Krämermarkt. Bereichert mit vielfältigen Eindrücken und Erlebnissen wurde die Heimreise angetreten. Hamburg: auf jeden Fall wieder. Die Stadt bietet viel mehr, als in der kurzen Zeit erfahrbar war und steht in einer spannenden Entwicklungsphase. St. Pauli ist eine Frage des Geschmacks, ein gutes Bier gibt`s auch woanders. Unterwegs koordinierte Kommandant Rainer Wagenblast am Handy noch einen weiteren Folgeeinsatz in Pfersbach. Nachdem der Stau vor Mögglingen durchfahren war, endete ein sehr harmonischer Ausflug am Mutlanger Gerätehaus, vor dem die zurückgekehrten Einsatzkräfte die Ausflügler begrüßten.
Hinter den Kulissen der Profis
Ein informativer Besuch führte die Altersabteilung der Feuerwehr Mutlangen in die Feuerwache 2 West der Berufsfeuerwehr Stuttgart. Der stellvertretende Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mutlangen, Daniel Hirsch, der auch bei der Berufsfeuerwehr Stuttgart beschäftigt ist, hatte dazu eingeladen.
Die Feuerwache 2 liegt inmitten des Stuttgarter Kessels im Stadtbezirk West, dem größten Innenstadtbezirk. Charakteristisch ist eine sehr hohe Bevölkerungsdichte, zahlreiche große Bankhäuser, Versicherungen, Verlage und Geschäftshäuser mit Einkaufspassagen. Große Teile des Klinikums Stuttgart, der Universität sowie eine Vielzahl von Alten- und Pflegeheimen gehören dem Wachbezirk an. Ebenso die Stuttgarter Börse, Stuttgart 21 und zahlreiche unterirdische Verkehrsanlagen der Stuttgarter Straßenbahn AG und der Deutschen Bahn AG. Der Rot- und Schwarzwildpark, eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Stuttgarts, schließt sich an.
Die Wache ist mit etwa 80 Einsatzbeamten und einem Angestellten besetzt. Aufgeteilt auf drei Wachabteilungen versehen die Einsatzbeamten einen 24-Stunden-Wechselschichtdienst. Bei einer Wachabteilungsstärke von etwa 24 Feuerwehrangehörigen sind wochentags 18 Leute im Dienst. Der Löschzug ist mit zwölf Einsatzkräften besetzt. Bei kritischen Bränden wird er durch ein weiteres Hilfeleistungslöschfahrzeug einer anderen Feuerwache auf 16 Feuerwehrangehörige erhöht. Neben dem auf jeder Feuerwache vorhandenen Lösch- und Hilfeleistungslöschzug sind weitere Sonderfahrzeuge zu besetzten. Dazu zählen die Fahrzeuge zur Gefahrenabwehr von gefährlichen Stoffen und Gütern. Zur Unterstützung der Einheiten bei Einsätzen mit umluftunabhängigem Atemschutz ist der Abrollbehälter Atemschutz/Dekontamination auf der Feuerwache 2 stationiert. Ebenso eines der beiden Lösch-Unterstützungsfahrzeuge.
Eine Stadtrundfahrt mit einer Führerin auf die Höhenlagen von Stuttgart rundete den Ausflug der Altersabteilung ab.
© Gmünder Tagespost 26.09.2014