Tolle Tage – „narrensicher“

In den kommenden Tagen erreicht die "Fünfte Jahreszeit" ihren Höhepunkt. Narren und Hexen stürzen sich übermütig ins Vergnügen. In Wirtschaften, Diskotheken, Hallen oder zu Hause im Partykeller gibt sich die bunte Narrenschar eine lustiges Stelldichein. Wenn die Musik spielt und sich die Polonäse in Gang setzt, vergessen viele, dass gerade diese „heiße Phase“ des närrischen Treiben auch Gefahren in sich birgt. Dies muss nicht sein. Darum gibt der Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg folgende Tipps:

  • Dekorationen, Girlanden, Luftschlangen oder Lampions dürfen nicht mit offenem Feuer, Heizstrahlern oder Glühbirnen in Berührung kommen. Am besten schwer entflammbare Dekorationen verwenden.

  • Brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen, insbesondere zu vorgerückter Stunde, wenn die Stimmung besonders ausgelassen ist.

  • Mit glimmenden Zigaretten nicht achtlos umgehen; sie können schnell einen Brand entfachen.

  • Zigaretten können nach lange nachglühen. Aschenbecher niemals in Papierkörbe entleeren. Am besten sind Blecheimer.

  • Für Kostüme kein leicht brennbares Material verwenden. Eine originelle Verkleidung muss noch lange nicht sicher sein.

Wir wünschen allen Narren tolle Tage und ein wenig Aufmerksamkeit, damit sie auch noch am Aschermittwoch schmunzelnd oder gar lachend auf die tollen Tage zurückblicken können.

Saisonende für den Weihnachtsbaum

Er und seine Ableger haben jetzt endgültig ausgedient. Für Weihnachtsbäume, Tannenreisig, Adventsgestecke ist jetzt Saisonende. Dies gilt auch und gerade aus Sicht Ihrer Feuerwehr. Denn die Tage in der Heizungsluft haben dem einstigen Symbol von Festlichkeit und Frohsinn arg zugesetzt. Der Baum ist ausgetrocknet. Zwischen seinen Nadeln und Ästen haben sich Stoffe gebildet, die das Brennen fördern. Jetzt reicht eine kleine Zündquelle und das Grünzeug steht in Flammen.

Deshalb empfehlen wir folgendes:

  • Zünden Sie auf keinen Fall jetzt mehr Wachskerzen am Baum oder Adventskranz an!
  • Entsorgen Sie jetzt Weihnachtsbaum und Grüngestecke!
  • Behalten Sie das vergangene Weihnachten in guter Erinnerung anstatt das Fest künftig mit einem Zimmerbrand zu verbinden!

 Und wenn es doch mal brennen sollte: Ihre Feuerwehren sind auch im neuen Jahr rund um die Uhr an 365 Tagen für Sie da: Rufnummer 112 !

Blaulicht und Martinshorn müssen sein

Stellen Sie sich vor:
Sie wohnen beim Feuerwehrhaus oder an der Hauptstraße. Nachts um 3 Uhr fährt mit lautem Getöse die Feuerwehr an ihrem Haus vorbei.
Sie werden wach. Was denken Sie?

  • Hoffentlich können die Feuerwehrleute noch rechtzeitig helfen oder

  • Die werden doch nicht zu uns kommen oder

  • Sind alle unsere Kinder zu Hause oder

  • Müssen die so einen Krach machen und mich in meiner wohlverdienten Nachtruhe stören?!

Wird die Feuerwehr alarmiert, zählt jede Sekunde. Minuten entscheiden oftmals über Leben und Tod, über kleines Feuer oder Großbrand mit riesigem Sachschaden. Darum muss die Feuerwehr im Schadensfall möglichst rasch an der Einsatzstelle sein. Und dabei helfen ihr die Sonderrechte nach § 35 Straßenverkehrsordnung. Diese können aber nur in Anspruch genommen werden mit Blaulicht und Martinhorn. Es ordnet an: „Alle übrigen Verkehrsteilnehmer haben sofort freie Bahn zu schaffen.“ Das Blaulicht allein ist hierfür unzulässig.
Stellen sie sich vor, dass diese „krachmachenden“ Feuerwehrleute

  • vor 3 Minuten noch selbst in ihren Betten waren – wie Sie
  • um 6 Uhr wieder zur Arbeit müssen – wie Sie
  • die nächsten 2 oder 3 Stunden nicht mehr schlafen werden (was oftmals auch für die Familien gilt)

Ihre Feuerwehr – Tag und Nacht für sie einsatzbereit – dankt ihnen für ihr Verständnis.

Elektrizität – Da ist nicht nur Spannung drauf!

Da ist nicht nur Spannung drauf!Damit möchte der Landesfeuerwehrverband Hausfrauen, Heim- und Handwerker gleichermaßen ansprechen. Bitte merken Sie sich: Elektrizität ist einer der häufigsten Brandstifter, sie ist brand- und lebensgefährlich!

  • Nur Elektrogeräte mit dem VDE oder GS-Zeichen verwenden. Arbeiten an Elektroleitungen und -geräte sind Sache des Fachmannes.

  • Elektrische Geräte beim Verlassen des Raumes abstellen, besser noch ausstecken (denken Sie dabei besonders an Bügeleisen, Herdplatten, Friteusen, Toaster, Tauchsieder usw.)

  • Kabel und Stecker regelmäßig überprüfen.

  • Tauchsieder und andere Elektrowärmegeräte möglichst mit Schutztemperaturbegrenzer und auf feuerfesten Unterlagen benützen.

  • Fernseher erzeugen viel Wärme. Achten Sie darauf beim Einbau in Schränke; entfernen Sie die beliebten Deckchen oder andere brennbaren Materialien (Vorhänge) aus dem Bereich des Fernsehers.

  • Heizgeräte nur mit Sicherheitsabstand zu Möbeln und Gardinen betreiben.

  • Keine Sicherungen flicken.

  • Steckdosen nicht durch unzulässige Abzweigstecker erweitern.

  • Beim Auswechseln von Glühbirnen auf richtige Wattzahl achten.

  • Bohren und Nageln in senkrechter oder waagrechter Linie zu Steckdosen oder elektrischen Schaltern ist lebens- und brandgefährlich. Ein „Leitungssuchgerät“ hilft.

 Und wenn es trotz aller Vorsicht einmal brennen sollte: Alarmieren Sie die Feuerwehr über Notruf 112.

Tipps vom Feuerwehrarzt

Dr. Heiner Steinat
Feuerwehrarzt FFW Mutlangen

  • Allgemeine Basismaßnahmen bei verschiedenen Krankheitsbildern Herzbeschwerden Lagerung liegend, Oberkörper ca. 30 Grad Hochlagerung, möglichst frische Luft, ggfs. Sauerstoff. Möglichst aus stickigem Raum bringen, tragen ! Nach Nitro-Spray fragen.
  • Atemnot, Asthmabeschwerden Lagerung eher sitzend, ggfs. liegend mit 60 Grad Oberkörperhoch-Lagerung. Frische Luft, ggfs. Sauerstoff. Aus stickiger Luft bringen ( kann meist noch selbst gehen) Nach Asthma-Sprays fragen.
  • Kreislaufkollaps (oft schlanke Personen, oft bei Wärme, Schwüle; meist nach längerem Stehen, nach starkem Schwitzen): Lagerung flach auf Rücken, Beine hoch, Frischluft. Trinken lassen.
  • Stark blutende Wunde Anlage Druckverband auf Wunde, nicht abbinden. Falls an Arm oder Bein, dieses hochlagern.
  • Bewußtlose Person Bei tastbarem Puls und erhaltener Spontanatmung stabile Seitenlagerung. Befund regelmäßig kontrollieren.
  • Leblose Person Falls kein Puls tastbar und keine Spontanatmung: Beginn Herz-Lungen-Wiederbelebung.